Im Einklang mit der Kraft von Samhain ist der Druidenstabträger Finon die über 1.000 km lange Reise in die Schweiz angetreten, um dort im Bunde Gleichgesinnter den Neubeginn des keltischen Jahreskreises mit Ritualen und Honigwein zu feiern. Auf seinem Weg hat er den keltischen Kraftort Le Donon in Frankreich besucht. Hier findest Du seinen spannenden Bericht mit vielen interessanten Erkenntnissen!
Channeling von Deinem Kelten-Namen
Meine Reise nach Toul in Frankreich war ein schöner Erfolg – ein Traum für meine Sinne. Sternklare Nacht, schöner Sonnenaufgang während der Fahrt, am Ziel schöne alte Gebäude und eine Gefühlswelt, die mal wieder Salto schlug – inklusive Rückwärts-Variante. Also was will man (fast) mehr?? Gut, eins wäre besser gewesen, aber wahrscheinlich bin ich noch nicht so weit…
Nun ja – ich lebe und das ist das ist das beste Geschenk was die Schöpfung mir geben konnte. Nachdem mein Kurztrip zu Carmens Geburtstag in der Schweiz auch erledigt war (1400km Reise zum Neumond, um ihren Geburtstag in der Schweiz zu feiern – das ist schon mal eine Aktion ?) stand nun das Samhain Fest auf dem Plan.
Sam Hain: das Fest zum Gedenken der Ahnen, zum Gedenken an alles Vergangene, das Beenden des Jahres und der Start zum neuen Kreislauf des Lebens.
Die Anzahl der Menschen, die sich in der Schweiz treffen wollen, wurde immer größer und soweit mir bekannt war, hatte ich die weiteste Entfernung hinter mich zu bringen. Aber was ist schon weit, was ist nah? es ist doch alles nur eine Entfernung von Anfang zum Ende. Da ich eine Route für meine persönliche Belange/Orte festgelegt habe und diese “Weg der Erkenntnis” nenne, schaute ich, ob diesbezüglich schon etwas machbar war… Oh ja, das war es, der Keltische Ort namens “Le DONON”, den ich direkt mit in die Strecke einbinden konnte.
Gesagt getan, somit saß ich am 31. Oktober des Jahres 2019 um 01:00 Uhr im Auto auf dem Weg nach Frankreich. Doch diesmal war die Reise nicht so beschaulich, es ist im Leben nicht alles immer Sonnenschein. Nun, ich ließ die Entfernung schwinden zwischen mir und dem ersten Ort meiner Reise. Gegen sechs Uhr soll ich am Ziel ankommen, das wäre ja prima, um sieben Uhr soll der Sonnenaufgang sein und das würde zeitlich passen. Nun überkam mich ein Kaffeedurst und wir haben 3:45 Uhr, der nächste Rastplatz ist meiner. Aus dem genannten Grund und der Notdurft, die mich überkam, hielt ich am nächsten Rastplatz an, die Notdurft war zügig erledigt aber mit dem Kaffee sah es leider sehr dürftig aus. Nun gut, was will ich machen, es blieb dann nur Kaffee selbst machen. Nachdem der Kaffee also meine Sinne wieder betörte, setzte ich meine Reise fort. Der Nebel wurde immer dichter, je näher ich dem ersten Ziel kam. Aber es war nichts bedrohliches, Tempo etwas runter und ganz entspannt die Reise fortsetzen. Das Navi teilte mir mit, das ich nun weg von der Straße sollte (ein Gedanke schoss mir durch den Kopf: “Da war ein riesieger Parkplatz bei den Koordinaten und du schickst mich weg von der Straße?”). Nun gut, da man ja Unkundig ist, kaum was sehen kann vor lauter Nebel, fuhr ich also den vorgeschlagenen Weg sachte und mit hoher Aufmerksamkeit weiter. Nun komme ich auf einen Waldparkplatz an und, laut dem Navi, bin ich noch fünf Kilometer vom Ziel entfernt. Die Strecke kann ich also nicht fortsetzen, also wendete ich mein Auto und fuhr bedächtig wieder zurück zur Straße, um einen anderen Weg zu finden. Dass der derzeitige Umstand, mit Nebel, Nass, Navi und auf die Straße schauen (wenn man diese erkennt) in diesem Moment etwas schwer war und nach ein paar Versuchen mich das Navi wieder an den vorherigen Ort schickte (Waldparkplatz) und fünf Kilometer entfernt vom Ziel. Also stellte ich folgendes für das nächste Mal fest: “Rede mit deinem Navi, schau dir die Satellitenstrecke mal genau an und suche dir eine passende Route”. Nun meckern bringt eh nix, Zigarette gedreht, Jacke angezogen, Stab geschnappt und ab mit mir zum Ziel. Schnell war klar, hier gibt es keine Straße, die mit einem Auto befahrbar war. Aber nun war ich ja zu Fuß unterwegs und selbst jetzt musste ich aufpassen, dass ich mir keinen Fehltritt erlaube. In dieser Gegend findet man dich erst, wenn das Schicksal es so meint. Die Aussicht war hervorragend, ein richtig mystischer Aufstieg lag vor mir. Nebelig und steinig.
Im Zuge meiner Wanderung zum Gipfel des Berges hatte ich das Gefühl der Schwere in mir. Gedanken und Bauchgefühl, sie wiegelten ab.
“Dreh um, mache dir nicht die Strapazen. Im Auto war es so schön angenehm.”
“Dein Ziel ist der Berggipfel, dafür bist du hier hingefahren.”
Die Gedanken kreisten und ja ich dachte auch an die Umkehr. Doch mein Geist setze sich durch und ich ging immer weiter den steinigen Weg. Es fühlte sich immer leichter an diesen Weg zu gehen, trotz Atemnot da ich solche Strapazen nicht gewohnt war. Durch enge, steinige Gassen führte mich der Weg zum Gipfel und ich hielt an, um diesen Blick zu genießen, den nun konnte ich in Nebel das Monument erkennen. Mein Weg ging nun bedächtig und meine Blicke wanderten, um alles auf zu nehmen, was ich sah. Gut ich empfing keine Bilder, als ich am obersten Punkt angelangt war, doch etwas Vergleichbares als ich zum vordersten Felsen schritt:
“Wenn von dort unten die Kelten/Druiden hochkamen, um sich beim Obersten Druiden ihr Segen abzuholen, für ihr Vorhaben, konnten diese sich schön unterhalten, was sie schon erlebt haben.” Meine Augen verfolgten genau diesen Gedanken, als sie den Weg/Aufstieg reflektierten und ich dann zum Tempel sahen. Ich hielt still inne, um diesen Gedanken in mir aufzunehmen, um dann die Treppe wieder hoch zu steigen. Mein Bauchgefühl raste vor Instinkt, mein Herz schlug ganz langsam und leise. Bedächtig blieb ich noch mal in der Mitte stehen:
“Uuer die Uuinde des Norden in den Sueden traegt, uuer die Uuinde des Uuestens nach Osten traegt, Dessen Uuinde traegt mich zu Euch. Hail All Fa Th er und All Mo Th er”
Dies war mein Letzter Gedanken in der Mitte und ich setzte dann meinen Abstieg wieder fort. Denn die Schweiz wartete noch auf mich und ich freute mich schon darauf. Da der Nebel sich nicht verabschiedete hatte, waren meine Sinne noch immer auf jeden Schritt bedacht und scharf, um alles zu fühlen. Da passierte etwas ungewöhnliches in der Kälte: Von einer jungen Birke kam ein kleiner aber warmer Regenguss herunter. Ich hielt inne, um das zu begreifen, denn es sind nur vier Grad an diesem Ort. Also wäre es physikalisch nicht möglich gewesen? Wurde ich von der Natur gesegnet, als Dank dafür, dass ich nicht nachgab und umkehrte um den leichten Weg des Lebens zu gehen?? Die Zukunft wird es mir schon zeigen.
Nach einer Stunde war ich wieder am Auto und dachte an etwas Warmes. Ein heißer Kaffee muss her. Also machte ich mir eben diesen, denn ich hatte ja alles dabei. Nach dem das geschehen war, informierte ich die Schweizer Gruppe, dass ich nun auf dem Weg zu ihnen sei und wann ich ungefähr eintreffen würde. Die Reise setzte ich fort, erstmal bedächtig den Waldweg wieder herunter mit dem Auto, kaum war ich auf der Straße verschwand der Nebel wie von Geisterhand und ich konnte auf einmal die komplette Straße wiedererkennen. Was vorher nicht möglich war, als ich einen anderen Weg suchte. So sollte es wohl sein, denn es gibt keine Zufälle.
Meine Reise ging jetzt ohne Halt Richtung Schweiz. Nach der Grenze suchte ich erstmal die nächste Tankstelle auf, um mein Auto voll zu tanken und um etwas zu frühstücken. Nun setze ich gestärkt die Reise fort, wer wird wohl alles dort sein? Es ist eigentlich belanglos, sich mit sowas auseinander zu setzen. Aber man macht es trotzdem. Am Ziel dieser Reise angekommen, vergewisserte ich mich auch, ob ich an der richtigen Stelle bin. Ja ich war es, das Auto erstmal abgestellt und den Weg zur Hütte finden. SvartRavn hatte schon ein wenig das Laub weggekehrt und wir begrüßten Uns. Eine kurze Unterhaltung und er wünschte sich Tee. “Nun, dann gehen wir mal eben mein Auto leer machen.” Das Auto war schnell leer gepackt und die Sachen in der Hütte untergestellt. Wie war das mit Tee? Schwupps war der Campingkocher Parat, Topf drauf, Wasser rein und Feuer frei. SvartRavn schaute mir grinsend in die Augen. “Wessen Herz rein und ohne Vorurteile ist, dessen Wünsche sind einfach zu erfüllen.” ging es mir durch den Kopf und Ich sagte: “Bin gut vorbereitet – müssen für Tee auf niemanden warten außer auf das heiße Wasser.
Das würde es in der Stadt nicht geben, ich fühlte mich wieder vollkommen und werde bestimmt auch noch herausfinden, was mich mit der Schweiz verbindet. Kommt die Zeit für mich, so wird das Schicksal mich leiten.
Wir genossen den frischen Tee und warteten auf die nächsten. Edward kam als nächstes und wir entluden auch sein Auto. Danach machten wir uns auf den Weg um Meth (ja, ich weiß, es wird heute Met geschrieben) einzukaufen, damit wir mit unseren Ahnen schön trinken können. Als die Dämmerung einsetze, begannen die Vorbereitungen für unser Samhain und das Aufnahmeritual für SvartRavn. Wir richteten die Kerzen nach den Himmelsrichtungen aus und zündeten diese an. Während Eddie noch ein paar Vorbereitungen machte, sprach ich den Schutzzauber:
“Uuind des Nordens, Uuind des Suedens, Uuind des Ostens und Uuind des Uuesten. Schuetzt mit euren Uuinden die Kinder des Lichts. Die zusammen kommen um ihre Ahnen zu huldigen. Schuetze uns vor allen boesen Maechte doch die Guten lasse herein. Solange wir hier sind.” Sie bemerkten nicht was ich tat, Edward kam zurück. Ich stellte mich neben SvartRavn und fragte ihn: “Was bzw. welche Rune erkennst du?” er grinste mich an, denn er wusste worauf ich hinauswollte und ich zeigte es ihm nochmal ganz deutlich.
Nachdem nun alles bedächtig in der ersten Nacht verlief und wir gemütlich um das Feuer saßen und tranken, war es Zeit, ein wenig zu schlafen. Der Tag brach über uns herein und nach dem Frühstück warteten wir auf die nächsten Menschen, die mit uns feiern würden. SvartRavn befreite den Platz wieder vom Laub um es unseren Ahnen wieder schön zu machen, ich sagte ihm nur einen Satz: “Wenn unsere Ahnen gewollt hätten, das der Platz wieder sauber ist, so wäre kein Laub auf diesen Ort gefallen.” kaum ausgesprochen fiel mehr Laub in kurzer Zeit, so dass die Mühe von SvartRavn um sonst war. Ich grinste ihn an und sagte: “So sei es.”
Unser Vormittag verlief soweit reibungslos und besonnen. wir warteten auf die Nächsten. Ich freute mich schon darauf, Carmen wieder zu sehen und auf Samy, die Edward und ich vom Midsommer Fest kannten. Natürlich freute ich mich auch auf die neuen Unbekannten.
“Doch was ist unbekannt, was ist bekannt? Wenn das Herz alles für richtig hält, dann ist keine Furcht im Spiel.”
Es fanden unterschiedliche Gespräche statt, die in jede erdenkliche Richtung gingen. Als die nächsten eintrafen, entfachte Edward unser Feuer und es wurde wieder mit unseren Ahnen getrunken. Ein Feuer zum Wärmen und um unseren Ahnen zu zeigen, wir sind da. An diesem Abend erreichten wir den Spitzenwert an Menschen zum Feiern und Singen. Carmen brachte mit ihrem Gesang es auf dem Punkt und mir ging mein Gedanke mit der Edda durch den Kopf. Alle Lieder müssten gesungen werden. Sie war das Beispiel, dass ihre Gedanken im Einklang mit ihrer Stimme waren. Es hörte sich wunderbar an. Musik wurde gespielt und es war ein Traum. Es gab keinen Neid, keine Gier oder ähnliches, einfach nur Harmonie. Einige zogen sich zum Schlafen zurück und auch ich legte mich gegen 1:30 zur Ruhe. Der nächste Morgen fing schon mit leichtem Regen an, aber uns war das sowas von egal. Klar, es war nass und kalt, doch niemanden machte sich darüber ein Kopf. Wir frühstückten gemeinsam und der Tag nahm seinen Lauf. Einige gingen wieder auf die Jagd nach Holz, andere machten wonach ihnen der Sinn stand. Samy kam auf die Idee, Stockbrot zu machen und Markus und Ich fuhren eben los einkaufen. (Das aus dem Brot machen nichts wurde, wer weiß schon warum? Alles war da.) Ich ging mir auch mal die Gegend anschauen und folgte einem Weg, der immer schmaler wurde. Am Ende vernahm ich einen Vogelgesang und hielt bedächtig inne, um den Klang zu vernehmen. Dabei bemerkte mein Bauchgefühl noch etwas, ein energetisches wohliges Gefühl. Da jeder von Uns so seine Gefühlswelt auf seiner Art wahrnimmt, ist sie für jeden auch anders.
Ich ging nach einer Weile wieder zurück und schlug einen Hauptweg ein. Ein schöner Weg und die Sonne blinzelte hervor. Beim Gehen raune ich die “Is”-Rune um mich weiter zu Erden. Nun wird es Zeit zurück zu kehren zur Gemeinschaft. Der Nachmittag verläuft ruhig und harmonisch. Am Abend versammelten wir uns alle in der Hütte und ich fange an, aus der Edda vorzulesen. Wie die Welt so entsteht und was so alles passiert. Eine Stille kehrt ein, für meine Ohren höre ich kaum noch ein Klang. Als ob alles im Umfeld bedächtig dem Klang meiner Stimme zuhört. Kein Regen, Keine Blätter, nichts war für mich in diesem Zeitraum des Lesens wahrzunehmen. Wir feierten unseren vorerst letzten gemeinsamen Abend. Die Nacht war schon wieder kurz und feucht vom Meth, Wir tranken soweit wir die Flaschen noch fanden, denn es hatte ja jeder was mitgebracht.
Am Morgen war es Zeit, Abschied zu nehmen, doch ist es nicht das letzte Treffen. Da ich den weitesten Weg hatte, machte ich mich auch zeitig daran, meine Sachen in Ruhe zusammen zu packen und das Auto wieder zu beladen. Ich freue mich schon darauf, wenn das nächste Treffen stattfindet. Wer weiß schon wann, wer weiß schon wo??
Euer Finon